Mittwoch, 18. Mai 2016

was tut man nicht alles für etwas gutes Karma

Was für eine sch... Nacht. Schräg unter mir hat der Weihnachtsmann geschlafen. Zumindest sah er so aus. Schon als ich in die Herberge gegen 14 Uhr kam, hat er einem ausgedehnten Mittagsschlaf gemacht. Ich dachte die Wände brechen ein. Wie kann ein Mensch so laut  schnarchen ? Genauso war es dann auch nachts. Der arme Guiseppe musste über im schlafen. Der sah morgens fix und fertig aus. Ich machte mich wieder gegen 6.45 Uhr auf den Weg. Ich habe meine ersten Pilger mit Pferd gesehen. Ob die auch über die Monster sind ?



Heute soll es bis nach Navarette gehen- 23 Kilometer. Das sollte zum machen sein. In der nächsten Stadt traf ich im Café auf Shane , einen Irländer , den ich das erste Mal in Zubiri traf. Wir bestellten uns einen Café und ein Tostada ( warmes Ding aus Eiern und Käse ) Lecker. Wenige Minuten später trudelte der Piano- Italiener ein. Wir lachten beide. Das kann doch nicht wahr sein. Hunderte von Menschen in einer großen Stadt und wir treffen uns in einem kleinen Café. Mit meinem Übersetzer im Handy versuchte ich Smalltalk auf italienisch zu machen. Keine Ahnung ob er mich verstanden hat. Er lachte immer und nickte interessiert . Tja, auch in Italien gibt  es Höflichkeit 😃

Ich bin jetzt übrigens nicht mehr in Navarra sondern in Rioja. Das verspricht doch sicherlich den einen oder anderen guten Wein am Abend 🍷😉

 

 
 
 

Das letzte Stück war mal wieder gefühlt unendlich lang. Manchmal kommen einem 3 Kilometer wie ein Pups vor und ein ander Mal zieht sich der Weg wie ein Kaugummi. Entfernungen und Zeit verlieren ihre Bedeutung. Endlich in Navarette angekommen, hielt ich meinem Kopf unter einen Wasserhahn. Jetzt bin ich klitzschnass und  muss ins Hotel, mir egal. Das musste sein.
Das Zimmer ist der Wahnsinn. Ein eigenes Bad, Handbücher, Bettzeug und sogar ein TV ( Auch wenn ich ihn nicht brauchen werde ).


Ich duschte, verpflegte meine Blasen und ging vor die Tür. Wen traf ich da ? Finn. Das kann unmöglich sein. Gestern war er noch in Tores Del Rio. Er sagte er wollte mich und den Italiener nochmal sehen und hat Gas gegeben. Der Arme Kerl hat ne Sonnenallergie und ist 35 Kilometer gelaufen. Er erzählte mir, dass er nur Schnarcher im Raum hatte und nicht schlafen konnte. Er wolle sich jetzt eine Unterkunft suchen und hoffe auf ein wenig Schlaf. Er sah echt kacke aus. Ich dachte an mein tolles Zimmer und brachte es nicht übers Herz. " Finn, du kannst in meinem Zimmer schlafen" . Ich merkte dass er zögerte weil er es sich vielleicht nicht leisten konnte. Ein Doppelzimmer kostet nur einen 10er mehr. " ist schon gut. Zahl den 10er und du hast ein 2er Zimmer heute." Ich glaube er war überglücklich. Ich musste an Debras Worte denken, als sie meinen kaputten Beine massierte ( sie ist Physiotherapeutin ). " Ich gebe dir jetzt etwas was du brauchst. Irgendwann wird jemand auf dem Weg deine Hilfe brauchen. Das ist gut fürs Karma ."

Dann habe ich mir die Stadt angeguckt und einen kleinen Rioja Rose für 80 Cent getrunken 😊



 
Ausgaben:

Zimmer 30Euro
Café und Tostada 3 Euro
Rose 80Cent
Abendessen- mal sehen

Stimmung:

Entspannt

Distanz : Viana - Navarette 23 Kilometer

Bis denn ✌🍷

5 Kommentare:

  1. Anscheinend wirst du am Ende des Weges heilig gesprochen. 😇

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  2. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  3. Liebe caro. Vielen Dank für deine tollen Berichte und Fotos. Es ist fast so als wäre ich wieder dort 😊 halte durch und Buen camino

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