Mittwoch, 11. Mai 2016

Bergrunter ist auch doof.


In der ersten richtigen Pilgernacht wurden gleich alle Vorurteile erfüllt. Ein Megaschnarcher, eine dünne und hellhörige Badezimmertür und quietschende Doppelstockbetten. Nach ca einer Stunde bin ich eingeschlafen und hatte dann einen ziemlich festen Schlaf.

Der Blick ins Tal am Morgen war atemberaubend!
 


 
Zwei ältere Herren aus Nebraska überredeten mich, mein Gepäck für 8 Euro zum nächsten Ort transportieren zu lassen. Wie sich herausstellen sollte bin ich den beiden für diese Idee etwas schuldig. Ich bastelte mir aus einem Stoffeinkaufsbeutel und Schnur einen Rucksack und stopfte meine Regensachen, Wasser und Wanderbuch hinein.

Ich ging ein Stück des Weges mit einem Mädchen aus Südkorea. Ich habe in diesen drei Stunden viel über ihr Land lernen können. Die Südkoreaner haben nur ca 15 Tage Urlaub. Diesen dürfen sie in dem wenigsten Fällen an einem Stück nehmen. Sie kündigte also Ihren Job und flog nach Frankreich. Was nach dem Weg ist weiß sie noch nicht. Bewundernswert.

Der Aufstieg war diesmal etwas langgestreckter. Es war erträglicher als Gestern aber um einiges, länger. Vor dem großen Berg war überall Weideland mit Kühen und Schafen. Ich habe sogar Wildpferde gesehen. Auf dem Berg in 1450 m Höhe lag noch Schlee und es hat genagelt. Man war das kalt. Hinter dem Berg erschien eine komplett andere Landschaft. Unendliche Wälder und die Berge waren in Nebel gehüllt.



 

Dann ging es bergab. Die anfängliche Freude darüber schlug schnell um. Steil bergab laufen ist auch nicht viel besser als sie hoch zu laufen. Ich war heilfroh, dass ich meinen Stock hatte. Ohne ihnwäre ich sicher oft hingefallen. Auf dem Weg habe ich zwei Denkmäler von Pilgern gefunden, die auf dem Weg gestorben sind. Wie schlimm. Eines der Denkmäler war nur 5 Minuten vom Ziel Roncesvalles entfernt.
 

Und endlich ist diese fürchterliche Etappe vorbei. Landschaftlich war sie wunderschön, aber es hat mich als untrainierte Couch Potato an meine Grenzen gebracht.
 
Die Herberge ist überfüllt aber sauber und neuwertig. Sie befindet sich in einem alten Kloster. Gleich gibt es ein lecker Pilgermenü. Ich habe Knast 😁
 
Ausgaben:
Herberge 12 Euro
Pilgermenü 10 Euro
Rotwein 1 Euro
Café con leche 1,20 Euro
Sandwich 4 Euro
 
Strecke:
Orrison- Roncesvalles 18 Kilometer
 
Bis dann ✌

 

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