Sonntag, 29. Mai 2016

Ein Hoch auf die Donativos!


Heute früh ist mir etwas merkwürdiges passiert. Als ich gegen 6 Uhr aufgewacht bin, war ich die letzte die noch im Bett lag. Vor zwei Wochen wäre ich fixteufelswild aufgesprungen und hätte mich fertig gemacht. Jetzt blieb ich aber noch kurz liegen und fing dann langsam an meine Sachen zusammen zu packen. Heute stand mir ein schön kurzer Tag bevor- 20 Kilometer, ein Katzensprung.

Gestern Nachmittag saß ich zusammen mit ein paar anderen Pilgern gemütlich vor dem Kamin. Wir halben geschnattert, Wein getrunken und Chips gegessen. Das war schön gemütlich.

Heute war ein einfacher Wandertag. Alle 5 Kilometer kam ein kleiner Ort. Das hieß natürlich Kaffeepause. Auf der letzten Hälfte regnete es wieder ein wenig. Ich höre immer wieder, dass es aktuell ziemlich kühl für diese Jahreszeit ist. Heute müssen es so um die 15 Grad gewesen sein. Zum Wandern ist es ganz angenehm, aber wenn die Sonne weg ist, kann man nicht lange draußen sitzen.

 
 

 
 
 
Wie schon seit gestern geplant, steuerte ich gleich das Donativo in meinem Zielort an. Auf dem Jakobsweg gibt es verschiedene Unterbringungsmöglichkeiten. Es gibt eine große Anzahl an Privatherbergen. Diese werden, wie der Name sagt, von einer oder mehreren Privatpersonen geführt. Hier kann man Glück haben, dass man auf eine trifft, die nicht nur profitorientiert ist. Oftmals werden die Pilger hier aber ausgenommen. Dann gibt es noch die staatlichen – die Muncipals. Diese haben den Zweck, dass möglichst viele Menschen untergebracht werden sollen. Oft haben die Muncipals 100 Betten oder mehr. Da sie staatliche Einrichtungen sind, sind die meisten von Ihnen sauber. Komfort und Liebe im Detail findet man aber selten. Natürlich gibt es eine Vielzahl von Hotels und Pensionen. Meine liebste Übernachtungsmöglichkeit sind allerdings die Donativos (Spenden) . Sie werden ausschließlich von Freiwilligen betrieben, die in der Regel nicht länger als 2 Wochen in ein und derselben Einrichtung arbeiten. Diese Freiwilligen müssen alle schon einmal den Camino gegangen sein. Man wird mit einer großen Herzlichkeit begrüßt und behandelt. Es gibt keinen Festbetrag sondern man gibt eine Spende. Hier ist ab und an sogar das Frühstück oder das Abendessen dabei. Das Schöne an den Donativos , den Muncipals und den kirchlichen Einrichtungen, dass man sie nicht reservieren kann. Ich treffe jeden Tag Pilger, die sich den Tag zuvor schon eine Privatherberge reservieren. Sie fahren teilweise die Strecken mit dem Bus oder Taxi ab und gehen dann in ihre reservierte Herberge. Tag für Tag. Das nervt dann schon, wenn man selbst nach 25-30 Kilometern keinen Platz mehr bekommt. Deswegen ein Hoch auf die Donativos!
 
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Die Herberge heute ist wirklich sehr gemütlich. Die zwei Freiwilligen älteren Damen sind aus England und sehr bemüht, dass es uns gut geht. Es gab sogar frische Kopfkissen. Ja, man freut sich hier auch über Kleinigkeiten. Gleich ist noch eine kleine Messe in der örtlichen Kirche. Die Gesänge sollen toll sein. Ich schau mir das mal an.

So, das war es für heute 😉

 

Ausgaben:

Herberge 5 Euro

Einkauf (Hab wieder selbst gekocht) 4,50 Euro

Cafés und Orangensaft 5 Euro

 

Distanz: Astorga – Rabanal de Camino 20 Kilometer

 

Bis denn ✌

 

 

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