Donnerstag, 12. Mai 2016

Aua

Nur so viel vorab - mein Kampf mit den Monstern war noch nicht vorbei.

Heute ging der Tag schon um 5.50 Uhr los. Um diese Zeit würde mich um nichts in der Welt in Deutschland jemand aus dem Bett bekommen. Diesmal gab es keine Schnarcher, aber ich kam trotzdem irgendwie nicht zur Ruhe. Ich habe bis spät in die Nacht noch Hörbuch gehört. Irgendwie kam ich nicht runter. Diese enormen Eindrücke von den beiden Tagen zuvor hatte ich noch nicht verarbeitet. Es ist einfach enorm was in den 3 Tagen bis jetzt passiert ist. Die Landschaft, die Menschen und vor allem das lange Laufen. Man läuft einige Zeit zusammen mit jemanden und dann ist man wieder für Stunden allein mit seinen Gedanken.

Die Ich habe euch einmal eine typische Pilgerunterkunft abfotografiert :


Ein Frühstück habe ich nicht mehr bekommen- ausverkauft. Nicht so schlimm, ein paar Kilometer später kam ein Supermarkt , wo ich mir Bananen, Schokolade und einen kalten Espresso gekauft habe. Und los ging es. Heute lag eine lange Strecke vor mir : 22 Kilometer.
Die Sonne ging hinter mir auf, wieder einer dieser tollen Momente.


Es fing alles ganz harmlos an und dann kamen wieder die Monster. Das kann doch nicht war sein. Ich dachte es ist nun erstmal vorbei. Nix da- heute soll es nochmal richtig schwer werden. Erschweren kam hinzu, dass die Monster diesmal keine befestigten Wege haben sollten. Mein Stock schützte mich wieder vor dem gröbsten. Diesmal lernte ich Josh aus Wales auf dem Weg kennen. Er wäre ohne mich viel schneller gewesen, das merkte ich sofort. Ich bot ihm mehrmals an ohne mich weiter zu laufen. Er leistete mir aber bis zum bitteren Ende Gesellschaft. Danke Josh! Er ging nach Zubiri noch zum nächsten Ort weiter. Unglaublich. Ich war fix und fertig und meine Knie schmerzen vom Anstieg. Ich gehe heute nirgends mehr hin!

Jetzt sitze ich hier vor der Herberge und schreibe meine Eindrücke nieder 😏


 
 
Meine Bettnachbarn in der Herberger sind Vater und Sohn aus Kanada. Wir kamen gleich ins Gespräch. Der Vater hat auch überall Schmerzen. Klasse, hatten wir gleich ein Gesprächsthema 😃 Sie haben mich gerade gefragt, ob ich nachher mit zum Essen komme. Na klar habe ich zugesagt. Die Pilger hier sind alle wie eine große Familie. Jeder hilft jedem aus und achtet auf seinen Vorder- und Hintermann auf dem Weg. Alle miteinander anstelle von jeder gegen jeden. Toll.
 
Ich melde mich morgen wieder !
 
Ausgaben heute:
 
Herberge 8 Euro
Zwei Bananen, Schoko und Eiscafé 5 Euro
Café con leche 1,20 Euro
Abendessen wird sicherlich wieder zwischen 5 und 10 Euro sein.
 
Song des Tages:
The Black Keys - lonley Boy
 
Strecke: Roncesvalles - Zubiri 22 Kilometer
 
Bis dann ✌

2 Kommentare:

  1. Das bedeutet in Zukunft kein Aida Urlaub mehr, sondern nur noch Bergtouren ;)
    Wer hätte gedacht das du mal so einen Bananenverbrauch hast. :)

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    1. Nix da, nach den vier Wochen bewege ich mich kein Stück und lasse mich schön bedienen 😃

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