Donnerstag, 12. Mai 2016

Piano!


Ich weiß gar nicht genau wie ich anfangen soll. Als erstes vielleicht: ich hasse Berge! Zumindest hasse ich es Sie hoch zu laufen.

Mein Tag fing heute um 7 Uhr an. Sonne in San Sebastian und ein Café con leche. Auf geht’s !
 

Erst ging es mit dem Bus nach Bayonne. Zum Glück blieb es bei dem einen Wein gestern , weil ansonsten hätte ich mich bei diesem vielen Bergen und gefühlt 1000 Kreisverkehren übergeben müssen. Die Landschaft war schön anzusehen. Es ging am Meer, kleinen Buchten und Weinfelden vorbei. In Bayonne angekommen ging es dann in der Bummelbahn weiter nach St Jean Piet de Port. Schranken bei den Bahnübergängen gab es nicht, aber Zug hupt einfach mehrmals lautstark… andere Länder andere Sitten 😉

In SJPDP habe ich mir dann meinen ersten Stempel geholt. Whoop Whoop. Das Dorf ist echt klein und liegt inmitten eines Tales. Ich habe mich umgeschaut. Überall Berge. Oh Gott über einen dieser Monster muss ich sicherlich rüber. Und ich wie ich Recht behalten werde…

 
 
Eigentlich ist die nächste Etappe in einem Stück zu gehen. 26 Kilometer und 1450 Höhenmeter. Es gibt allerdings nach  9 Kilometern eine kleine Berghütte, in der man übernachten kann. Diese habe ich vorab in Deutschland gebucht.

Frohen Mutes stapfte ich los. Ich traf auf einen Italiener – Namen habe ich s hon wieder vergessen- der ein Stück mit mir ging. Er sprach nur gefühlte 5 Worte Englisch und ich genauso viel italienisch. Die ersten Hügel kamen- OH MEIN GOTT! Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal so geschwitzt habe. Antonio wiederholte immer wieder „Piano“, blieb stehen und schnaufte. Ich fand raus , dass Piano   für langsam steht. Mein Motto für den restlichen Weg. Der Italiener stieg in eine Unterkunft nach 2 Kilometern ab. Ich musste noch 7 weitere laufen. Das Schlimmste müsste jetzt vorbei sein. Aber es wurde noch schlimmer, viel schlimmer. Steile Hänge, die selbst zum Schlittenfahren zu gefährlich wären. Mein Wasser war alle und nach ein paar Kilometern war ich kurz davor meine Rübe in einen Kuhtrog mit Wasser zu stecken. Ich entschied mich dagegen. Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals etwas so anstrengendes gemacht zu haben. In der Herberge später meinte eine Frau später "solche Schmerzen hatte ich seit der Geburt meines Kindes nicht mehr" 😃
 

Endlich in Orrison angekommen hatte man eine wundervollen Blick ins Tal- und die vielen Monster. Wir aßen alle zusammen in der Hütte. Toll – knapp 50 Leute aus überall in der Welt. Am Ende des 3 Gänge Menüs haben sich alle kurz vorgestellt. Einer war sogar dabei, der vor seiner Haustür in Nürnberg losgelaufen ist. Durch die Schweiz, Frankreich und ab morgen durch Spanien.
 
 

Nun ja, was soll ich sagen. Morgen kommen nochmal 600 Höhenmeter und 18 Kilometer. Laut Wettervorhersage werden wir lieblichen Regen und kleine süße Gewitterchen haben. Brauch ich wenigstens keinen Trog…

Song des Tages:
My Head is an animal – Dirty Paws

 
Ausgaben:

35 Euro Unterkunft inklusive Abendbrot und Frühstück
1,40 Euro Café con leche
5 Euro Sandwich und Wasser

 

Bis morgen ✌

 

 

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