Gute Nachricht: keine Wühler und Raschler 😊 Das lag daran, dass
die Herberge erst um 6.30 Uhr aufgemacht hat. Tolle Idee, wie ich finde.
Somit
fing der Tag und die Wanderung entspannt um 7 Uhr an. Das Wetter versprach gut
zu werden. Zumindest sah es nicht nach Regen aus. Von Ponferrada habe ich
gestern nicht mehr viel gesehen. Ich hatte irgendwie keine Lust mehr in die
Stadt zu gehen. Die Herberge hatte einen großen Garten. Ein Brasilianer spielte
auf der Gitarre. Ich setzte mich auf die Bank, genoss die Sonne und lauschte
der Musik.
Im ersten
Ort gab es ein super Frühstücksangebot. Für nur 2,50 Euro einen Café , frischen
Orangensaft und zwei Scheiben Toast. Lecker.
In
den letzten Tagen habe ich so viele Störche gesehen. Heute saß auch auf jeder
Kirche wieder mindestens eine Familie. Gegen Mittag traf ich eine Bulgarin und
einen Irländer. Die beiden saßen vor einer Weinfabrik. Daneben sah ich ein Schild
„ Weinprobe und Tostada 1,50 Euro“. Sie winkten mich ran. Ich schaute kurz auf
die Uhr- 11 Uhr… mh egal, irgendwo auf der Welt ist es jetzt schon nachmittags 😉🍷
Passend
zu meinem „Mittag“ lief ich heute wieder durch endlose Felder mit Weinreben.
Hier sehe ich sogar mehr als damals in Rioja. Die Bauern sind alle auf ihren
Feldern und besprühen die Reben. Nix mit Bio.
Gegen
13 Uhr knallte die Sonne. Obwohl ich heute nur 24 Kilometer habe, zog sich der
Weg unglaublich in die Länge. Endlich in Villafranca angekommen fanden die Bulgarien
Viliana (ich habe sie auf dem letzten
Stück aufgegabelt ) und ich eine nette Unterkunft in einem Kloster. Alles ist
sauber und urig. Wir haben sogar Einzelbetten. Nur die Herbergsmutter ist ein
totaler Drachen. Die ganze Zeit keift sie etwas auf Spanisch rum. Die Rucksäcke
VOR das Bett, nicht daneben. Ich und meine 9 Zimmerkameraden machen uns schon
über sie lustig. Natürlich erst wenn sie den Raum verlässt. Die Frau hat Haare
auf den Zähnen. Ich bin mir sicher, dass sie einen ohne zu überlegen vor die
Tür setzen würde 😂
Eben
ist Anna aus Rumänien eingetrudelt. Sie hat erst in Leon angefangen zu wandern.
Ich habe sie in Astorga kennengelernt. Sie hat um beide Beine eine Bandage. Die
Arme. Ich habe ihr erstmal etwas von meiner Schmerzcreme gegeben. Sie muss auch
am 8.6 in Santiago ankommen.
So
das wars für heute 😉
Distanz:
Ponferrada- Villafranca 24 Kilometer
Bis
denn ✌