Für heute sagte mein Reiseführer voraus „schwerste Etappe
des Camino“. Toll, das hatte ich irgendwie gar nicht auf dem Schirm. Ich wusste
zwar, dass es noch ein zwei Berge geben wird, aber ich dachte das Schlimmste
hab ich hinter mir 😱
ich hatte mir ja vorgenommen mich weder von den Reiseführern als von den
„Pilgerklugscheißern“ wild machen zu lassen. Unsere kleine Reisegruppe (Anna
aus Rumänien, Viljana aus Bulgarien, Hendrik aus Deutschland, Collin aus
Frankreich und ich ) starteten ganz entspannt um 8 Uhr. Eigentlich wollten wir
um 6.30 los, aber dann gab’s hier nochmal einem Kaffee und dort ein kleines
Schokobrötchen…
Heute
ging es nur hoch und runter. Aber größtenteils hoch. Vom Anstrengungsgrad war
es vergleichbar mit den Pyrenäen. Nun gut ganz so schlimm war es nicht, aber
über die Pyrenäen bin ich vormittags Anfang Mai. Heute waren es fast 30°c. Die
Aussicht war der Wahnsinn. Überall diese Gingster- , Heide- und Lavendelsträuche.
Einige Hügel sahen wegen der rosa Blumen wie Kaugummimasse aus. Ich kam an
einem Ort vorbei, an dem die Zeit stehen geblieben ist. Die alten Männer waren
auf den Feldern bewirtschafteten ihre Felder noch mit der Hand. Keine
Maschinen.
Größtenteils
ging es dann sehr steil bergauf. Zum Glück habe ich mein Gepäck verschickt. Ich
sah nur puderrote und schweißnasse Gesichter. Die Sonne knallte. Die letzten 9
Kilometer waren die Schlimmsten. Von weitem sah ich einen Brunnen.
Schnurstracks steuerte ich diesen an und hielt meinen Kopf drunter. Man tat das
gut. Danach fuhr ein kleiner Opel Corsa an mir vorbei. Er lenkte rechts rein und hielt an. Die Beifahrertür öffnete sich und ein Spanier in meinem Alter beugte sich vor und größte mich euphorisch. Er kramte einen großen Briefumschlag aus dem Handschubfach. Er öffnete ihn und präsentierte seinen Schatz. Das muss mindestens ein Kilo Grass gewesen sein. Er nahm ein Stück heraus und reichte es mir. Ich konnte es kaum glauben. Das ist also Galizien 😂 Ich lehnte mehrmals dankend ab. Sachen gibt's ....
Ich
war nun in Galizien. Wahnsinn, nur noch knapp 150 Kilometer. Ich spürte den
galizischen Charme sofort. Alles sah aus wie eine Mischung aus Mittelalter und
Herr der Ringe. Verwinkelte Dörfchen mit Backsteingebäuden. Im Hintergrund
dudelt überall Musik (erinnert mich an keltische Musik). Das Nationalgericht scheint hier Krake zu
sein. Komisch, in fast 2000m Höhe und 200 Kilometer weg vom Meer…
Endlich
in Cebreio angekommen, fanden ich und Viljana dann schnell die Herberge. Noch
15 Plätze- Schwein gehabt. Die Herberge ist neu und in den 6 Euro ist eine
unglaubliche Aussicht inbegriffen. Wir haben nochmal Glück gehabt, das letzte
Zimmer was noch frei ist, hat Einzelbetten. Die Pilger, die vor uns angekommen
sind, haben Stockbetten.
Nun
werde ich noch etwas das schöne Städtchen genießen und den anstrengendsten Tag
bisher bei einem lokalen Wein ausklingen lassen.
Distanz:
Villafranca – Cebreio 29 Kilometer
Bis
denn ✌
Das war bestimmt das spanische SEK und wollte dich testen.
AntwortenLöschenBasti lässt fragen ob der auch nach deutschland verschickt 😜🤗
Schade das er keine Kekse hatte 😂
So beharrlich wie der war lehnen das sonst wenige Pilger ab . Will Basti nun auch Pilgern? 😂
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